Judith Zaremba begleitet Menschen, die loslassen möchten, auf dem Jakobsweg

Loslassen durch Pilgern

Judith Zaremba steckt mitten in den Planungen für die nächsten Pilgerreisen auf dem Jakobsweg. Für die nächsten Termine um Ostern und im Herbst soll alles perfekt organisiert sein. Seit zwei Jahren bietet die junge Frau speziell betreute Pilgerwanderungen auf den letzten 166 Kilometern des berühmten spanischen Camino Francés mit Ziel Santiago de Compostela an. Speziell, weil ihr Angebot gedacht ist für Menschen die trauern oder einen Verlust zu bewältigen haben.


Zehn Tage dauert die Pilgerzeit. Wer pilgert, macht sich auf den Weg und findet vor allem eines: sich selbst. Man lässt los was vergangen ist. Judith Zaremba hat das selbst erlebt, denn vor einigen Jahren verarbeitete sie den Tod ihrer Mutter durch Pilgern. Die guten Erfahrungen, die sie auf dem Camino machte, möchte sie nun auf den selbst organisierten Pilgerwanderungen für Trauernde teilen.

Zur professionellen Betreuung der Teilnehmer während der Wanderung hat sich Judith Zaremba Verstärkung geholt. Die ausgebildete Trauerbegleiterin Martina Taruttis geht seit vielen Jahren mit trauernden Menschen auf Reisen. Sie unterstützt die Gruppe mit Einzelgesprächen und Übungen zum Loslassen.

Täglich werden rund 20 Kilometer Wegstrecke durch die grüne und leicht bergige Landschaft Galiciens wandernd bewältigt – auch von Menschen, die sich selbst als nicht allzu sportlich einschätzen. Übernachtet wird in privaten Herbergen, Landhäusern und den klassischen Pilgerrefugien.


Neben einem gut acht Kilo schweren Rucksack haben die Teilnehmer meist auch einen schweren Verlust zu tragen. „Es muss nicht immer die Trauer um einen geliebten Menschen sein, die verarbeitet werden möchte“, findet Judith Zaremba. „Es kann auch der Verlust eines Lebenstraumes, der Arbeitsstelle oder einer Beziehung sein.“ Loslassen ist das zentrale Thema, dem sich die Pilger stellen. Gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche mit den Mitpilgern, Laufen und Meditieren, Rituale des Loslassens und die Erfahrung was der eigene Körper zu leisten vermag gehören zu jedem Etappenziel dazu. Losgehen statt in tiefer Erschütterung zu erstarren – das ist Sinn und Zweck dieser Pilgerreise. Und auch eine neue Herausforderung. Auf Spanisch bedeutet das „nuevos retos“, aus diesen Worten fügt sich Nureto zusammen, der Name des Unternehmens, den Judith Zaremba für die Pilgerreisen gewählt hat. „Ich fand den Namen passend – sowohl für meine neue Existenz als auch für alle, die sich mit mir auf den Weg machen“, sagt die Organisatorin. Und:

„Mit Nureto möchte ich anderen Menschen Mut machen, sich auf den Weg zu machen und die Trauer hinter sich zu lassen.“

Text: Karin Bruns

Fotos: Judith Zaremba



Info:

Pilgerwanderungen auf dem Jakobsweg

Trauern.

Sich auf den Weg machen.

Verluste verarbeiten.

Zu sich selbst kommen.

 

Termine und mehr auf www.nureto.de

Kontakt:

Judith Zaremba, Telefon: 0211-16 34 24 61

E-Mail: info@nureto.de